Dienstag, 1. Mai 2012

Die Brücke/Bron/Broen



Die Handkamera nah in seinem Rücken, die Musik dröhnt und er bahnt sich gehetzt seinen Weg durch den Club. So inszenierte Nicolas Winding Refn vor 15 Jahren Kim Bodnia in Pusher. Eine ähnliche Einstellung gibt es in der Krimiserie Die Brücke, in der Bodnia als dänischer Polizist nun auf der anderen Seite des Gesetzes steht. Eine schöne Hommage für den inzwischen grau meliertem Schauspieler mit Bauchansatz.

Bodnia wird als gemütlicher Kommissar Martin Rohde, der auch mal Fünfe gerade sein lässt, zu einem nächtlichen Leichenfund auf die Öresundbrücke gerufen. Weil die Tote genau auf der Grenze zwischen Dänemark und Schweden liegt, werden die Ermittlungen gemeinschaftlich aufgenommen. Ihm zur Seite steht die schwedische Polizistin Saga Norén, die mit Porsche, enger Lederhose und Vorschriftentreue eine Herausforderung für Martin Rohde darstellen wird - insbesondere wegen ihrer soziopathischen Züge: Norén hat deutliche Defizite in Einfühlungsvermögen und Sozialverhalten, gleicht dies aber durch kriminalistische Brillanz aus. In der Serie nicht weiter ausgeführt wird, woran Norén genau leidet, aber sie erinnert an eine Mischung aus Dr. House und Monk, glücklicherweise nicht ganz so übertrieben wie letzterer. Dargestellt wird Saga Norén überzeugend von der blonden (of course) Sofia Helin, deren Gesicht von Narben aufgrund eines Fahrradunfalls geziert wird.

Das ungleiche Ermittlerpaar sorgt vor allem zu Serienbeginn für humorvolle Situationen und wird durch die Ereignisse natürlich zusammengeschweißt. Etwas unglaubwürdig ist jedoch, dass Rohde immer wieder Norén soziale Basics zu erklären hat, auf die sie in ihrer Vergangenheit sicher längst hätte aufmerksam gemacht werden müssen. Dem Unterhaltungswert tut dies aber keinen Abbruch (Norén smalltalkt: "Ich habe seit gestern meine Periode").

Der unbekannte Täter wendet sich alsbald über einen skrupellosen Journalisten an die Öffentlichkeit. Auf fünf gesellschaftliche Missstände möchte er aufmerksam machen, es wird also noch weitere Verbrechen geben. Diese werden dann perfekt ausgeführt und fordern dem binationalen Polizistenteam alles ab. Leider werden die einzelnen Taten gerade dann schneller abgehandelt, als sie zu moralischen Herausforderungen werden und der Täter die Gesellschaft miteinbezieht. Strukturell erinnert Die Brücke an Sieben, wo ebenfalls zwei Polizisten einen genialen Schurken auf einem persönlichen Kreuzzug jagten.

Es herrscht zwar kein düsterer Dauerregen wie in David Finchers Todsündenfilm, aber Kopenhagen und Malmö werden in ausgewaschenen Bildern gezeigt. Der Tag ist in fahles Licht getaucht oder wird von einer tief am Horizont hängenden Sonne erhellt. Wenige Menschen sind unterwegs, nur der Straßenverkehr pulsiert vor Leben, besonders im Kunstlicht einer nachts hell erleuchteten Großstadt. Für die Ermittler wird die Nacht oft zum Tag und Rohde fortwährend zu unmöglichsten Zeiten von Norén, die kaum zu schlafen scheint, aus dem Bett geklingelt. Überhaupt sind den Protagonisten normale Tagesabläufe kaum gegönnt, was sich auch aufs Beziehungs- und Familienleben erweitern lässt.

Der Verlauf des Kriminalfalls kann leider nicht ganz mit den interessanten und markanten Figuren sowie der Inszenierung mithalten. Ob dies ein inhärentes Problem des "Scandinavian Crime"-Subgenres ist, vermag ich mangels Erfahrung nicht zu sagen, aber auf einige klischierte Wendungen und Konstruktionen muss der Zuschauer sich einstellen; Dramaturgie und Logik sind aber meist passend. Koproduzent ZDF strahlte die zehnteilige Serie als fünf Spielfilme aus, was inhaltlich durchaus sinnig ist. Die Zweisprachigkeit des Originals ging natürlich verloren (ich wüsste gerne, ob eher dänisch oder schwedisch gesprochen wird).

Meine Begeisterung nach dem Serienauftakt konnte Die Brücke leider nicht über die ganze Staffel hinweg aufrecht erhalten. Es werden manche Klischees verarbeitet, was bei den Figuren noch weitgehend gut funktioniert, aber bei der Handlung dann stellenweise negativ auffällt. Kritik an der modernen, entfremdeten Gesellschaft ist unübersehbar, bleibt schlussendlich jedoch Beiwerk. Trotz allem bin ich auf die zweite Staffel mit dem sympathischen Ermittlerduo Martin Rohde und Saga Norén gespannt, welche 2013 erscheinen soll.

Die Brücke - Transit in den Tod (Bron/Broen) | DK/S 2011+ | Created by Hans Rosenfeldt | Darsteller: Sofia Helin, Kim Bodnia, Dag Malmberg, Christian Hillborg, Magnus Krepper u.a.

Montag, 23. April 2012

Fringe (4.19) [Update]

«They came from the future. At first, they only watched. Arriving at key moments in human history. We called them OBSERVERS. But in 2015 they stopped watching... and seized control. Citizen uprisings proved bloody and futile. Those who survived became known as "Natives." In an attempt to show their allegiance some Native factions became Loyalists and were marked by the OBSERVERS. The original FRINGE TEAM fought the invasion, but was quickly defeated. FRINGE DIVISION was allowed to continue at a reduced capacity, but only to police the Natives. The resistance was quickly overcome ...or so they thought.»
So lautet der Text, der zu Beginn der Episode durchs Bild läuft, dann folgt ein neuer Vorspann, der ebenfalls die Besatzung zum Thema hat (Cordial Deconstruction zählt die Fringe-Begriffe auf und widmet sich sonst eher Nebensächlichkeiten der Zukunft). Ob die Einleitung nur für den Zuschauer gedacht ist oder auch Teil der Narration sein soll ("wir"), bleibt offen. Nicht offen bleibt dagegen unverkennbar, in was für einer Welt die Folge spielen wird - so direkt hätte es nicht vorab beschrieben werden müssen, aber es bleiben immerhin genügend Details unerklärt.

Im Jahr 2036 arbeiten Etta, eine blonde Frau, und Simon, Desmond aus Lost, in der Fringe Division, aber gleichzeitig für den Widerstand. Sie erinnert an eine junge Olivia, er an Walter in den Dreißigern. Das damalige Fringe-Team gilt als verschollen, aber Walter wurde jüngst entdeckt - in Amber eingeschlossen. Simon und Etta erwecken ihn, aber leider hat er Hirnschäden davongetragen, verhält sich kindisch-neugierig und ist keine große Hilfe (Vladislav Tinchev: "Fringe ist wie Walter: voller Melancholie, aber gleichzeitig voller Lebensfreude – und bemüht, nicht die Balance zu verlieren"). Nina Sharp, die in der Zukunft trotz weißer Haare irgendwie jünger aussieht, weist auf die Hirnmasse hin, die einst Walter entnommen wurde. Dass diese noch existiert, war mir nicht bewusst, aber da machen sich die Drei auch schon weitgehend unbehelligt zum jetzt stillgelegten Massive-Dynamic-Gebäude auf. Während sie dann auf Walters Heilung warten, erzählt Simon etwas von seinen getöteten Eltern. Da der Zuschauer ihn kaum kennt, nimmt es einen schwerlich mit. Dafür dürfte an dieser Stelle bereits deutlich werden, dass Etta Olivias und Peters Tochter ist. Walter erwacht als abgebrühter Badass und nimmt die Zügel in die Hand, als schon die Beobachter und deren Loyalisten anrücken. Gut, dass noch Antimaterie herumliegt, Walter schnell eine entsprechende Bombe bastelt und das Gebäude samt ihrer Verfolger desintegriert (was keinen wirklich zu interessieren scheint).

Walter erinnert sich wieder an den Ort, wo der Rest seines Teams eingeschlossen ist. Astrid wird befreit und man sieht William Bell im Amber! Eigentlich war er in Folge 3.19 endgültig gestorben und über ein alternatives Gegenstück war bisher nicht bekannt. Ist es der echte Bell, der aufgrund von Peters "Entrückung" irgendwie überlebte und zwischen der Gegenwart und 2015 wieder die Bildfläche betrat? Mehr wird nicht enthüllt, denn schon nahen die Häscher - Simon hat es nicht für nötig erachtet, seinen implantierten Peilsender zu stören... Dafür opfert er sich und wird an Peters Stelle im Amber eingeschlossen (obwohl zu Folgenbeginn nur von zwei weiteren Eingeschlossenen neben Walter - einem Mann und einer Frau - gesprochen wurde). Walter schneidet kurzentschlossen William Bells Hand ab (zu Astrid: "You remember what he did to Olivia. Even you can't be that compassionate"), um damit Zugang zu einem Labor oder so zu erlangen, wo das Team seinerzeit eine Anti-Beobachter-Waffe bastelte. Peter erkennt abschließend in Etta - Henrietta - seine Tochter. Immerhin wird das nicht noch ausgesprochen. Fortsetzung folgt...

Vier Episoden vor dem Staffelende und Fringe scheint einmal mehr eine Art Reset durchzuführen und gleichzeitig nach 2026 (Folge 3.22) eine andere mögliche Zukunft zu zeigen. Gerade erst wurde endlich etwas von Robert David Jones' Agenda enthüllt, nun spielt er überhaupt keine Rolle mehr! Dies bedeutet sicherlich nicht, dass er in der Zukunft nicht noch auftreten wird. Plötzlich sind die neutralen Beobachter, die meist zu losgelöst vom Seriengeschehen agierten, die Schurken und drangsalieren mit ihren Gerätschaften und obskuren Fähigkeiten (z.B. Gedanken lesen, klappt aber nicht bei Etta) die Menschheit. Die Kahlköpfe scheinen sich sehr sicher, denn für eine totalitäre Welt (von der aber kaum etwas berichtet wird) ist die Überwachung arg gering. Aufgrund der Existenz von Amber und dass ein gealterter Broyles die Fringe Division leitet (Kollaborateur?), ist nicht völlig klar, in welchem Universum sich die Handlung abspielt. Es gibt aber Massive Dynamic und keinerlei Alternativcharaktere treten auf - ein Hinweis, dass Jones, wie zur letzten Episode spekuliert, irgendwie beide Universen verschmolzen hat? Ungeachtet dessen fragt Polite Dissent, ob die Beobachter auch bzw. jemals im anderen Universum auftauchten.

Fragwürdig bleibt die Motivation der Beobachter. Laut Walter berichtete der hilfsbereite September, dessen Schicksal "unerwartet" gewesen sei, dass im Jahr 2609 die Erde am Ende sein wird und die zeitreisenden Beobachter deshalb 2015 die Kontrolle übernahmen. Passt dies zu den bisherigen Informationen über sie? Zeitlich durchaus, aber gefährden sie nicht ihre Existenz/Entstehung durch ein solch massives Eingreifen? Kaum ein Beobachter zeigte außerdem bisher Interesse jenseits vom Zuschauen, sie versuchten vielmehr alle Auswirkungen von Septembers Beeinflussung rückgängig zu machen. Vielleicht, nein, hoffentlich wird noch mehr über ihre Motivation enthüllt werden, zum Beispiel auch warum sie gerade diese Zeit zur Übernahme auserkoren, wo die Menschheit eine Waffe gegen sie entwickeln konnte.

Da diese Episode erst den Auftakt zu einem neuen Handlungsbogen und einer möglichen fünften Staffel darstellt, lässt sich vieles noch nicht abschließend einordnen; der Zuschauer hat jetzt einen Informationsnachteil gegenüber allen Hauptfiguren. Für sich genommen ist die Besatzungsgeschichte durchaus gelungen, auch wenn die totalitäre Welt wenig innovativ geraten ist. Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass die Serienmacher erneut den einfachsten Ausweg in Form eines Neustarts/Zeitsprungs aus der (verfahrenen?) Handlung wählten. Anstatt Geschichten zum Abschluss zu bringen, werden einfach neue begonnen - ein kreatives Armutszeugnis? Polite Dissent meint:
«A solid episode, except that it’s just kind of hanging there, like a dangling participle. Hopefully it will tie into the grand storyline better at some point, otherwise it was an interesting experiment.»
Vladislav Tinchev verweist auf den Reisecharakter der vergangenen jeweiligen 19. Episoden und fragt sich, wie die Serie nach dem Zeitsprung die Kontrolle über all diese Plots bewahren will. Möglichen narrativen Unzulänglichkeiten erteilt er dann wenig überraschend die Absolution:
«Fringe hinterlässt, "vergisst", Sachen, aber es ist immer jemand da, um sie zu finden und ihnen Sinn zu verleihen: denn immer verweisen sie auf Ereignisse, denen man in irgendeiner Welt, in irgendeiner Zeit auf irgendeine Art und Weise schon begegnet ist.»
Bernd Michael Krannich für Serienjunkies ist euphorisch, diese Episode sei die bisher beste der Staffel (4,5/5 Punkte) und gleichsam bestes Argument für eine Serienverlängerung (ein Konzept mit Gegenwart und Zukunft statt Spiegeluniversen würde zudem den Quereinstieg für neue Zuschauer erleichtern). Krannich sieht die wichtigsten Fragen geklärt, obwohl für mich die Antworten nicht zwingend sind, zumindest nicht im jetzigen Kontext:
«Warum sind ausgerechnet Olivia und Peter so wichtig, dass die Observer ihr Leben lückenlos überwachen? Warum ist ihre Liebe so bedeutsam? Warum sollte Peter aus der Zeitlinie gelöscht werden? [...] Ihre Tochter Etta ist die Hoffnung der Menschheit [...]. Der Observer September war der gute Rebell, seine Kollegen sind böse Finsterlinge. Sie sind die eigentlichen Feinde.»
<< 4.18

Samstag, 21. April 2012

Fringe (4.18) [Update]

Ein Geschäftsmann wird plötzlich durch die Luft geschleudert und stirbt an unnatürlichen Verletzungen. Bald wird ermittelt, dass im alternativen Universum sein Gegenstück im gleichen Moment bei einem Flugzeugabsturz umkam. Daraufhin reist Walter erstmals in die andere Welt, um dort mit Fauxlivia zu ermitteln, während Olivia und Peter auf unserer Seite ans Werk gehen - Joint Fringe Ops.

Die gefangene Meana schweigt weiterhin zu Robert David Jones und die Suche nach dem Maulwurf in der Fringe Divsion läuft an. Eigentlich sollte der Verräter - O'Broyles - dank der in der letzten Episode sichergestellten Ortungstechnik für Gestaltwandler einfach zu finden sein, aber: Er ist gar kein Shapeshifter, sondern arbeitet mit Jones mehr oder weniger freiwillig zusammen, weil dieser ihn mit Medizin für seinen todkranken Jungen versorgt. Jones ist sich gar so sicher, dass er O'Broyles zu Hause besucht.

Auch an den Todesfällen über die Weltgrenzen hinaus ist Jones beteiligt. Einer seiner Helfer verteilt Kofferbomben, welche die Unglücke auslösen. Als so ein Anschlag auch in unserem Universum stattfindet, kann Peter die Waffe sicherstellen. Sie beruht auf Amphilizit, das Jones vor einiger Zeit in großen Mengen sammelte.

In der besten Szene der Episode trifft der bei Fauxlivia übernachtende Walter, gekleidet in ihren Morgenmantel, nachts auf die Fringe-Agentin. Sie trinkt am Küchentisch harten Alkohol und hadert mit dem Tod Lees und damit, den Maulwurf nicht enttarnen zu können - es gäbe keine Spuren. Das sei auch eine Spur, wirft Walter ein, und bringt etwas plötzlich O'Broyles ins Spiel. Die ungläubige Fauxlivia testet diesen Verdacht am nächsten Tag im Gespräch mit Meana, die daraufhin meint, O'Broyles sei nur eine Schachfigur, ein "Bauer". Wie Fauxlivias Gesichtszüge bei dieser Bestätigung entgleisen, ist großartig.

O'Broyles soll derweil für Jones ein kleines Gerät an der Maschine anbringen, welche die Universen verbindet und heilt. Da O'Broyles in der Vergangenheit ziemlich überzeugend den Verräter mimte, war mir unklar, ob er den Auftrag ausführen würde oder nicht. Angesichts des Todes von Lee lag es jedoch nahe, dass er sich endlich gegen Jones wenden würde (zumal er das Heilmittel für seinen Sohn auch Walter zur Analyse übergeben könnte). Im Maschinenraum fangen Fauxlivia und Nerdlee ihn dann ab, aber er hat sich dort bereits Broyles gestellt. Cordial Decontruction wundert sich, warum Fauxlivia nicht sofort eine Fahndung nach O'Broyles veranlasste, und fragt:
«I wonder, did Colonel Broyles turn himself in at least in part because when Jones ordered him to plant the device on the bridge (the device saving his world), he realized that there would be no point in saving his son’ life if his world was destroyed?»
Laut Walter hätte das Gerät beide Universen kollabieren lassen. Ob das Jones' einziges, selbstmörderisch anmutendes Ziel ist, bleibt ebenso unbekannt wie seine Motivation. Halbe Sachen macht der Mann aber nicht. Für Bernd Michael Krannich bei Serienjunkies kommen die immer noch diffusen Enthüllungen arg spät, "der Spannungsbogen müsste eigentlich schon stehen". Ob Jones die Universen vernichten oder vereinen möchte, sei auch für Muttersprachler nicht eindeutig zu sagen [Jones meint an einer Stelle, Matcha sei eines der wenigen Dinge, die er vermissen wird].

Insgesamt eine wichtige, wenn auch eher langsame Folge, die weiter das Staffelfinale vorbereitet. Die beiden Fringe-Abteilungen arbeiten eng zusammen, sodass sie fast eine Einheit bilden; vielleicht wird dies nach O'Broyles' Abgang auch offiziell vollzogen werden. Dass dieser kein Gestaltwandler ist, überraschte zwar, führte aber nicht wirklich zu emotionalen Umwälzungen. Der von Jones' initiierte Fringe-Fall hing nicht direkt mit den Hauptfiguren zusammen, dafür erinnerte O'Broyles' Tat natürlich an Walter - beide taten (fast) alles für das Wohl ihrer Kinder (und reden darüber auch in der Folge). Walter und Fauxlivia sind mittlerweile die besten Freunde, während es seltsam anmutet, dass Jones sich völlig ungeniert frei bewegt.

Während Cordial Deconstruction Details wie die Vibrationen der Universen und das Fehlen einer Black Box im Alternativuniversum bemängelt, hat Polite Dissent wenig an der Episode auszusetzen ("An enjoyable episode of Fringe. The problem of the week wasn’t solved, but the über-plot was advanced nicely"). Für Serienjunkies zeige die Folge einerseits das Beste von Fringe (4,5/5 Punkte), aber:
«Gleichzeitig bleibt die Gesamthandlung weiter frustrierend und Jones droht, zu einem Comic-Bösewicht der schlimmsten Sorte abzurutschen.»
Vladislav Tinchev betrachtet die beiden Universen, die eigentlich eines sein könnten, sieht "eine Art Familienzusammenführung" zwischen den Figuren beider Welten, und widmet sich Walter und O'Broyles:
«Zwei Menschen aus zwei Welten verbindet die Tatsache, dass sie das Herz auf dem rechten Fleck haben. Wo das von Jones wirklich sitzt und was hinter seinem Plan steckt, werden wir noch erfahren.»
<< 4.17

Dienstag, 10. April 2012

Fringe (4.17)

Wie in der letzten Episode schon angeschnitten, findet sich Nerdlee überflüssig und ausgeschlossen, besonders da Olivia fast alle gemeinsamen Erlebnisse vergessen hat. Also übernimmt er den Job, dem anderen Universum die neuesten Erkenntnisse über David Robert Jones zu übermitteln. Er gerät in eine aktuelle Mordermittlung der Fringe Division und erkennt, dass offenbar ein Gestaltwandler unterwegs ist. Trotz dezenter Behinderungsversuche seitens des Shapeshifters O'Broyles wird der Gesuchte schließlich festgenommen. In einem kurzen Gespräch zwischen Nerdlee und dem Gestaltwandler kommt heraus, dass dieser sich - wie jetzt Nerdlee - verloren und einsam fühlte und so in die Arme von Jones' getrieben wurde ("I wanted to be needed or at least to be missed"). Derweil hat O'Broyles die böse Nina "Meana" Sharp über den Gefangenen informert und ein Scharfschütze steht bereit. Er verfehlt den Shapeshifter und wird von Fauxlivia ausgeschaltet, schießt aber Lee an. Nerdlee überzeugt daraufhin den Gestaltwandler, Jones endlich zu verraten.

In Form des Attentäter infiltriert der Gefangene dann Meanas Basis, sie wird festgenommen und eine Menge Informationen über Jones' Aktivitäten sichergestellt, unter anderem Aufzeichnungen über alle Shapeshifter. Warum nicht sofort nachgeschaut wird, ob sich einer in der Finge Division aufhält (zumal Lee bei dem Attentat sofort einen Spitzel vermutet), ist gewohnt nachlässig. Kurz darauf aber die traurige Meldung: Lee ist wider Erwarten an seiner Schussverletzung gestorben und die sonst lustige, aber unnahbare Fauxlivia ist davon schwer mitgenommen. Der Gestaltwandler wird der Obhut von Walter und Peter übergeben und Nerdlee bleibt erst einmal im alternativen Universum, um bei der Auswertung der Jones-Daten zu helfen. Und um bei seiner Ersatz-Olivia, äh, Fauxlivia zu sein...

Eine insgesamt gelungene Folge, die sich konsequent mit Nerdlee beschäftigt und wieder einmal und gleichzeitig wahrscheinlich letztmalig "Team Badass" in Aktion zeigt. Dass der Fringe-Fall im anderen Universum haargenau auf Nerdlees aktuelle Situation passt, ist vielleicht etwas übertrieben, aber so zieht sich Nerdlee spätestens nach dem gescheiterten Attentat selbst aus dem Loch ("you can decide that you're not just somebody's broken puppet anymore"). Positiv überraschend war der große Fortschritt bei der Jagd nach Jones, den ich gar nicht nicht mehr erwartet hatte - damit dürfte O'Broyles Zeit als Spion abgelaufen sein. Ebenso beiläufig wurde der Tod Lees eingebaut (für Cordial Deconstruction sehr vorhersehbar), was zwar schade ist, aber wohl nötig, da zu wenig Raum für beide Lees war.

Bernd Michael Krannich widmet sich für Serienjunkies "einer, wenn nicht der, Kernfrage von 'Fringe': Wieso entwickeln sich Menschen auf eine gewisse Weise?" und wirft ein, dass kurz vor dem Staffelfinale immer noch nicht klar ist, was Jones plant und damit eigentlich auf dem Spiel steht (4/5 Punkte). Vladislav Tinchev verschreibt sich der Suche nach Zugehörigkeit, einem Zuhause, einem Weg aus dem inneren Labyrinth:
«Jede/r muss die Wand für sich finden, auch wenn sie sich auf einer Seite befindet, wo man sie nicht vermutet hätte. Es ist die Wand, die verbindet, anstatt zu trennen, die Wand des eigenen Herzens…»
<< 4.16

Mittwoch, 4. April 2012

Identi.ca-Irritation

Twitter kennt jeder und Identi.ca ist ungefähr das Gleiche. Wikipedia schreibt:
«identi.ca ist ein Mikro-Blogging-Dienst und ein soziales Netzwerk, ähnlich wie Twitter. identi.ca unterstützt den offenen OStatus-Standard und ist die Referenzimplementierung und bedeutendste Plattform für die freie Software StatusNet.»
Über die Jahre hat Twitter manche diskutablen Änderungen erfahren, besonders der Zwang zur Linkverkürzung nervt mich. Dies lässt sich bei Identi.ca flexibel konfigurieren. Da aber ungefähr niemand aus meinen Peergroups dort ist, wäre ein Umzug sinnlos. Deshalb werden meine Tweets bei Identi.ca bloß via RSS gespiegelt (das führte beim Einrichten zu viel Müll in meinen Timelines). Letztens merkte ich dann, dass mein Account von einem Moderator stummgeschaltet wurde und ich mich auch nicht mehr einloggen konnte.

Eine Mailanfrage wurde damit beantwortet, dass meine Tweets "spammig" aussähen, weil ich viele Film- und Spieltitel nannte. Offenbar konnte der Moderator kein Deutsch, weswegen die Sperre erfolgte. Ich schrieb zurück, äußerte Verständnis und bat um Entsperrung meines Accounts. Statt das nun einfach auszuführen, erwiderte meine Kontaktperson, warum es mich denn überhaupt kümmern würde, ich würde ja eh keinem folgen und hätte keine Follower.

Anscheinend will Identi.ca also keine neuen Benutzer oder diese sind eher lästig. Ich war auf jeden Fall ziemlich überrascht ob dieser Antwort. Nach einer weiteren Mail, in dem ich dann meine Beweggründe pro Identi.ca darlegte (mögliche Twitter-Alternative für die Zukunft), wurde mein Account wieder still und heimlich aktiviert.

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