Samstag, 16. August 2008

"Bis hierher - und weiter" [Update]

Zeit Rekord

(Die Zeit, 31.07.2008, S. 27f.)

Der Jamaikaner Usain Bolt (21) gewann heute das olympische Finale im 100-Meter-Sprint mit einer Zeit von 9,69 Sekunden.

Update:
«Scharfe Kritik vor dem 200-Meter-Finale am Nachmittag in Peking: Der deutsche Leichtathlet Tobias Unger zieht die Leistung des Jamaikaners Usain Bolt in Zweifel.» (Spiegel Online)
Sehr interessant ist das SpOn-Interview mit dem ehemaligen Doping-Dealer Angel Heredia vom 11. August.

Und dann hat Usain Bolt im 200-Meter-Lauf auch Gold gewonnen, ebenfalls mit einem neuen Weltrekord von 19,30 (wurde sogar noch von 19,31 herabgesetzt; Michael Johnsons "ewige" 1996er Bestmarke lag bei 19,32). Immerhin musste Bolt dieses Rennen voll durchziehen und trudelte nicht wie noch auf den 100 Metern deutlich vor dem Ziel in Siegerpose aus. Eine Show zog er danach trotzdem ab: "I am number one! I AM number one!"

Samstag, 9. August 2008

Bodenschätze, Bodensätze

Seit einem Monat gibt es im Zeitschriftenhandel das PC Games Rollenspiel-Sonderheft ("100% WoW-frei!"), das zumindest eine recht nette Historie des Genres bietet. Wie im Magazin auch selbst erwähnt, gab es 1992 (!) bereits eine Spezialausgabe zum gleichen Thema, und dieses besaß ich - und tue es noch, glaube ich zumindest. Da mein geplanter Beitrag über Wertungsrevisionismus in GameStar von 1997 bis heute noch länger auf sich warten lassen wird, wollte ich zum Ausgleich die beiden Sonderhefte miteinander vergleichen und schauen, was sich in 16 Jahren so getan hat.

Dazu musste ich das alte Heft aber erst einmal wiederfinden; ich vermutete es irgendwo auf dem heimischen Dachboden, dessen Ordnung eine bildhafte Definition von Chaos sein könnte. So machte ich mich motiviert auf, ein wenig das Durcheinander zu lichten, was mir auch etwas gelang.

Transformers

Neben vielen zerdrückten Brettspielen *grrr* fand ich unter anderem Transformers Action Masters. Okay, richtig cool waren diese Figuren, die sich gar nicht verwandeln konnten ("echte" Transformers hatten wir keine), eigentlich nie und kamen meiner Erinnerung nach am Ende des Transformers-Hype nach Deutschland. Wir hatten sie damals auch nur gekauft, weil die Plastikroboter auf je fünf D-Mark reduziert waren!

Transformers

Nachdem die Transformers dann ordentlich verpackt waren, ging die Suche weiter. Das alte PC Games-Sonderheft hatte mich damals zusammen mit einer PowerPlay-Ausgabe über die besten Spiele von 1990 (solche Specials gab es in den 90ern noch regelmäßig) sehr geprägt, bevor meine bewusste Spielerlaufbahn jenseits des C64 SX-64 mit Play Time Nummer 9/93 begann. Jahre später, irgendwann nach dem Ende der Play Time 1995, hatte ich alle Hefte in einem Anfall von jugendlichem Leichtsinn - oder temporärer Emanzipation vom Zockerdasein - dem Müll überantwortet. Sicher der größe Fehler in meinem Nerd-Dasein...
Na ja, wie auch immer, das Rollenspiel-Sonderheft müsste noch erhalten sein, doch außer diversen Ausgaben von Mega Fun, Video Games, neXt Level, MAN!AC, PC Games und Game On! aus der Zeit um die Jahrtausendwende fand ich leider nichts weiter; zumindest eine Menge Exemplare von TOTAL! und N-Zone müssten auch noch irgendwo auf den Dachboden ihrer Wiederentdeckung entgegenharren.

MASK0MASK

Neben den Transformers gab es in den späten 80ern und frühen 90ern eine Menge Actionserien sowie dazugehörige Figuren, u.a. MASK. Hier konnten sich die Fahrzeuge verwandeln, während die menschlichen Helden komische Mehrzweckmasken aufgesetzt bekamen. Von MASK besaßen wir auch nichts - bis auf ein einzelnes Hörspiel. Die Audiokassette selbst ist mir nicht in die Hände gefallen - das beste bzw. (unfreiwillig) komischste Hörspiel ist eh Auf Schatzsuche am Kilimandscharo von Revell junior (ein durchaus treffender Verriss in der Hörspielhölle). Wenn das Urheberrecht in Deutschland nicht so knifflig wäre, würde ich es zum Download anbieten.

Man sollte überhaupt mehr Jugendhörspiele von "früher" hören, denn was da zum Teil aufgetischt wurde... Mir fällt hierzu auch gerade irgendeine TKKG-Episode ein - schon allein die einzelnen Folgentitel sind brilliant -, in der einer der vier Möchtegernspürnasen pädagogisch-platt verlautbaren lässt: "Wir können auch ohne Alkohol Spaß haben". Aber wir nicht ohne bei TKKG. Wie auch immer, ich habe den, äh, Umschlag der 1989er Kassette von MASK gefunden, dessen Texte allein schon unterhalten.

Steigen wir zuerst ein in die "Spielwelt von MASK":

MASK1

Ein aufwändig gestaltetes Diorama mit einigen MASK-Fahrzeugen, die sich die Kids nach dem Hören der Kassette natürlich sofort kaufen (lassen) sollen. Man beachte den laxen Umgang mit Kommaregeln, z.B. nach den "SUPER-Agenten", die durchaus doppelt gemoppelt für "Recht und Gerechtigkeit" kämpfen, wobei sie natürlich nicht für AIDS-Ausrottung, Menschenrechte in China oder Atomausstieg auftreten, sondern prägnanter als "Verteidiger der Erde". Wenn schon, denn schon!
Matt Trakkers "Helden" erleben dann natürlich "SUPER-Abenteuer", denn solche Agenten sind sie schließlich. Geheimagenten durchstehen Geheimabenteuer, Doppelagenten... äh... Na ja, wir können diese Erlebnisse nachspielen mit den abgebildeten "tollen Aktions-Fahrzeugen". Der Genetiv-Bindestrich ist zwar falsch, aber lustig hört sich das Wort trotzdem an. "Überall im Spielwarenhandel", lesen wir dann, gibt es "immer neuen" MASK-Abenteuer, die nicht nur super SUPER sind, sondern auch voller "Action" - in Form eines "farbigen Comic-Magazins". Wenn schon die Inhalte schwarz-weiß sind, sollten es zumindest nicht die Bilder sein.

Aber wer ist überhaupt MASK? Dies verrät folgender Scan (nein, der braune Dreck ist kein Kot, so schlecht war das Hörspiel bestimmt nicht):

MASK3

"Phantasie ist ihre Stärke"! Word! Die ganzen Aktionsfahrzeuge und Masken sind nur schnödes Beiwerk, eigentlich verteidigen sie die Erde mit ihrer Phantasie. So wie das IOC ganz fest an Besserungen in China durch die Olympischen Spiele glaubt(e). Damit soll man ja auch Berge versetzen können. Nun, unser "HELDEN-TEAM" ist insofern schlau und phantasievoll, als dass sie ihre geheime Basis "mitten auf unserem Planeten Erde" angelegt haben. So sparen sie schon Flugzeit im Gegensatz dazu, als wenn sie zum Beispiel auf dem Mond ihr Quartier aufgeschlagen hätten. Und wir lernen nebenbei auch, dass wir Menschen auf der Erde hausen, einem Planeten.

Zwar kämpfen die Agenten für Recht und Gerechtigkeit, aber Gleichberechtigung gehört noch nicht dazu, zumindest besteht das "unerschrockene Team" nur aus "mutigen Männern", die Bundeswehr-like zusammen leben. Aber jetzt wird's knallhart: Irgend jemand hat MASK beauftragt, die Erde vor der "Bedrohung des Bösen" zu schützen, "mit aller Kraft" - und natürlich Phantasie. Das Böse auf Erden hat bekanntlich einen Namen: VENOM! Dies ist kein Team, sondern eine "hinterlistige Mannschaft von trickreichen Doppelagenten", deren Boss den furcherregenden Namen Miles Mayhem trägt. Klingende Schurkennamen sind seit Lex Luthor en vogue, bei MASK ist man dann nur einen Buchstaben im Alphabet weitergegangen. Und während Miles Chaos ("Mayhem") verbreitet, ist ihm Matt auf den Fersen (Tracker/"Trakker").

VENOMs Ziel: Weltherrschaft "um jeden Preis", as usual. Blöd, dass MASK eben einen Verteidigungsauftrag hat, weswegen VENOM nun dieses mutige Team zu "überwinden" versucht. Solche Formulierungen gibt's heute doch gar nicht mehr, herrlich! Aber MASK wird sich nicht so einfach ausschalten lassen, denn Matt Trakker ist kein Faker, sondern ein "echter Teufelskerl, dem Recht und Gerechtigkeit über alles gehen". Müsste es nicht eher "geht" heißen [nein]? Auch der Satzbeginn ist zu stark verkürzt, aber im "Kampf gegen ihre bösen Gegenspieler" bleibt keine Zeit für Grammatik! Nun erfahren wir auch indirekt, warum es wohl keine Frauen bei MASK gibt, denn es kommen "alle erdenklichen modernen technischen Errungenschaften" zum Einsatz, auch Fahrzeuge. Das Klischee besagt ja: Frauen und Technik/Autos - dangerous. Aber am wichtigsten im Kampf gegen den "bösen Gegner" bleiben Mut, Entschlossenheit und natürlich Phantasie! Klingt wie das Ende des deutsches Intro von Xena : "Mit ihrer Kraft und ihrer Leidenschaft trotzte sie jeder Gefahr. Ihr Mut sollte die Welt verändern."

Zehn "Superaction-Hörspiel-Cassetten" gab es bis dato, und nie vergessen: "Phantasie ist ihre Stärke". Rechenaufgabe: MASK - Superaction + Spannung voller Phantasie = ?

MASK2

Anstatt die Erde zu verteidigen und auf der geheimen Basis zu leben, sind Trakker & Sohn in einem Zeltlager. Mit mehreren Lastwagen (für das Bier?). Für die "Superaction" sorgen bösartige Roboterkäfer, die neben Kommata auch Metall fressen - und bösartig sind.

Beim "Geheimdienst" hat wohl jemand besonders mitgedacht, als die Roteks entwickelt worden: Denn ohne "alle Waffensysteme" ist VENOM arm dran, da MASK schließlich die Phantasie besitzt!

Nun hat VENOM aber welche von den Metallkrabblern geklaut und erpresst "die ganze Welt"! Da das MASK-Team wohl im Zeltlager zuviel Bier konsumiert hat, muss Matts Nachwuchs Scotty/Scotti sich etwas einfallen lassen. Sein Roboter T-Bob kann ihm nicht helfen - "denn er ist ja aus Metall"...

Dienstag, 29. Juli 2008

24 ContraSieben [Update]

Warum schafft es ProSieben eigentlich nicht, während der momentan am Montagabend ausgestrahlten sechsten Staffel der Echtzeitserie 24 alle Werbeblöcke an den dafür vorgesehenen Stellen zu platzieren?! Total dämlich, wenn kurz vor und nach den Uhrzeitscreens, die eigentlich die Werbung umrahmen, die Spots plötzlich die Sendung unterbrechen.

Update: Seit dem 4. August strahlt ProSieben ganze drei Folgen am Stück aus, was an sich nichts schlechtes ist, aber im Umkehrschluss bedeutet, dass man montags bis 1:00 Uhr vor der Glotze hockt. Es scheint, dass der Sender nicht zufrieden mit den Quoten ist und die Serie schnell "durchsenden" möchte - einfach mittendrin absetzen wie z.B. mit Jericho geschehen traut man sich bei 24 (zum Glück) wohl nicht.
Zusätzlich hat die Willkür bei der Platzierung der Werbeblöcke noch weiter zugenommen: In den späteren Episoden gestern war meiner Wahrnehmung nach keine einzige Unterbrechung richtig an die dafür vorgesehenen Stellen gesetzt, teils wurde sogar mittem im Satz unterbrochen!

PS: Der Film D-War (ROK/USA 2007), auch bekannt als Dragon Wars, ist bis auf einige beeindruckende Monsterszenen, in denen Panzer und Apache-Hubschrauber sich der Ungeheuer erwehren, große Gülle.
Asiatische Darsteller gibt es übrigens kaum, aber irgendwie wurde die westliche DVD-Fassung wohl per Zufallsgenerator erstellt: Derart holprige und missglückte Schnitte habe ich selten gesehen! Dadurch leidet auch die Dramaturgie und das Verständnis des Films. Unfreiwillig komisches Highlight: Das erste Auftauchen der US-Special-Forces...

Mittwoch, 16. Juli 2008

Stell Dir vor...

... es ist E3 und keinen interessiert's. Vor einigen Jahren konnten wir Nerds und Geeks uns noch auf die Pressekonferenzen von Microsoft, Nintendo und Sony freuen, heutzutage gibt's kaum noch überraschende Ankündigungen (oder im Falle Nintendos quasi gar keine Spiele mehr jenseits des Casual-Segments - zumindest reden sie nicht drüber).

Bedeutend ist, dass Final Fantasy XIII außerhalb Japans neben der PS3 auch für Xbox 360 erscheint - das dürfte Sony absolut nicht freuen. Und während es mit einem Dashboard-Update möglich sein wird, Spiele auf die Festplatte der 360 zu kopieren, um das überlaute DVD-Laufwerk zu vermeiden, verbessert Nintendo seine Wiimote mit dem Aufsatz "MotionPlus". Zumindest Eurogamer ist begeistert:
«Wii MotionPlus is what we were promised, what we expected, what we wanted all along. It's what the Wii remote was always supposed to be - and just in time, as all that enthusiastic novelty was starting to wear off, and frustration setting in at its shortcomings. Whatever magic Nintendo has packed into this mysterious little plastic cube - we have absolutely no idea, and can't get an answer - it works.» (Hervorhebung von mir)
Penny Arcade charakterisiert die drei Pressekonferenzen sehr treffend: It's Just Like Being There...

Sonntag, 29. Juni 2008

Blade Runner (RetroZock)

«All those moments will be lost in time like tears in rain.»
Wie bespricht man ein cineastisches Adventure, das sich stark an Ridley Scotts Blade Runner von 1982 anlehnt, wenn man den legendären SF-Film schon sehr lange nicht mehr gesehen hat - und noch niemals als Director's bzw. Final Cut? Antwort: Auf intermediale Ausführungen muss verzichtet werden.

In Jahr 2019 ist Los Angeles zu einem endlosen, verdreckten Moloch geworden. Nach dem dritten Weltkrieg sind Pflanzen und Tiere überwiegend ausgestorben, Genetikdesigner erschaffen daher künstliche Imitate - auch Menschen, sogenannte "Replikanten". Die aber werden auf den Weltraumkolonien ein- bzw. eher ausgesetzt und dürfen unter Todesstrafe niemals zur Erde zurückkehren. Diejenigen, die es trotzdem wagen, werden von einer Spezialeinheit der Polizei gejagt, den "Blade Runnern".

Solch einen Superbullen namens Ray McCoy steuert man im 1997er Spiel Blade Runner in klassischer Point&Click-Manier durch die für damalige Verhältnisse hervorragend gerenderten, wenn auch nicht übermäßig interaktiven Örtlichkeiten, die mit einer Menge Hintergrundanimationen und Spezialeffekte wie Regen und Licht noch verschönert werden. Manchmal gibt es gar Kamerafahrten, die dynamischer wirken als beispielsweise in The Moment of Silence (House of Tales 2004), und auch immer noch ansehnliche FMVs. Die Charaktere und aufsammelbaren Objekte in sehr pixeliger Pseudo-3D-Voxel-Optik fallen dagegen leider ab und auch entsprechend auf. Ausgänge und Hotspots lassen sich nicht anzeigen, immerhin rennt McCoy bei Doppelklicks zunehmend schneller.

Bemerkenswert an Blade Runner ist, dass es zum einen ein Kampfsystem gibt: Bei Rechtsklick wird die Pistole gezückt, um damit dann (nur) auf Feinde zu schießen, wobei die Waffe verzieht und der Fadenkreuz-Mauszeiger springt; es gibt auch eine Übungsschießanlage, nur glänzten bei mir die virtuellen Pappkameraden durch Abwesenheit. Allzu oft gerät man nicht in Feuergefechte, in denen man jedoch - ebenso wie in wenigen anderen Begebenheiten - sogar sterben kann!
Zum anderen existieren keinerlei ansonsten für Adventures typische Kombinations- und Anwendungsrätsel mit Inventargegenständen. Man sammelt zwar auch einige Dinge auf, die besonders zu Spielbeginn noch analysiert werden müssen, aber dies dient nur zur Hinweisgewinnung. Alle Informationen wie z.B. Zeugenaussagen werden im Future-PDA "KIA" ("Komm-Interkonnektdaten-Assistenten"...) verwaltet, mit welchem man durch verschiedene Filterfunktionen gespeicherte Beweise, Indizien, Verbrechen und Verdächtige in Verbindung bringen kann.

Toll, dachte ich mir, da muss ich dann sicher in die Story eintauchen und mir selbst Beweisketten und Schlussfolgerungen mithilfe des KIA zurechtbasteln - dem war aber irgendwie nicht so... Das Spiel hat nämlich eine Besonderheit: Blade Runner läuft bei jedem Spielstart etwas anders ab: Wo wann welche Gegenstände oder Personen auffindbar und ob letztere Replikanten sind, variiert, es gibt unterschiedliche Enden und laut Anleitung ändern die wichtigsten Figuren abhängig von den Handlungen des Spielers durch eigene K.I.-Routinen ihr Verhalten.

Bei mir muss nun wohl die K.I. jeweils die schlechteste Wahl getroffen haben, denn obwohl ich den "Director's Cut"-Modus für den optimalen Spielverlauf (nachträglich) aktivierte, wurde ich dauernd mit wildfremden Personen konfrontiert, die bereitwillig Infos zu Vorfällen erzählten, von denen ich bisher aber noch gar nichts gehört hatte. Als ich einen Häftling gezielt über ein mir unbekanntes Verbrechen ausfragen konnte ("Worüber reden die?!"), aber erst danach vom eigentlichen Vorfall erfuhr, wähnte ich mich in einem Zeitparadoxon.
So verlief das Spiel für mich meist ziemlich ruppig und ich stolperte von vielen Namen verwirrt von Zwischensequenz zu Skriptszene, ohne recht in die Geschichte und dessen Kriminalhandlung eintauchen zu können, weswegen ich manchmal auch planlos in eine Komplettlösung schauen musste: Dort las ich dann, wie das Spiel wohl im Idealfall verlaufen könnte (in einigen Locations passierte bei mir z.B. gar nichts, sie schienen aber wichtig). Vielleicht habe ich ja durch unbewusst trotteliges Vorgehen dank der Nichtlinearität - man muss nicht zwingend immer jedes Indiz finden - selbst Schuld am Spielverlauf gehabt...?

Genervt hat mich noch, dass sich bekannte Dialoge - keine Untertitel möglich - nicht abbrechen lassen; (optionale) Auswahlmöglichkeiten in Gesprächen kommen eher selten vor, man weiß also nicht immer, was beim Klick auf eine Figur alles erzählt wird. Manchmal läuft auch noch eine Skript- oder Audiosequenz, trotzdem ist der Mauszeiger bereits sichtbar, ohne dass man irgendwo klicken könnte. Dafür sind die zahlreichen deutschen Sprecher wirklich hervorragend und die düstere Atmosphäre wird insgesamt glaubwürdig transportiert.

Kurz nach dem Einlegen der vierten CD-ROM war dann mit einer winzigen Endsequenz Schluss und ich dezent enttäuscht - das Spiel bekam in der deutschen Fachpresse damals immerhin Wertungen bis über 90%! Mich konnte die in Adventures per se wichtige Geschichte aber wegen der kruden Erzählweise nur selten fesseln, als Herr der Lage fühlte ich mich beim Durchspielen kaum, sondern reagierte oft nur auf nicht wirklich durchschaubare Ereignisse. Es mag aufgrund der halbdynamischen Story auch ein flüssigerer Spielverlauf möglich sein (7/10) und Blade Runner-Fans werden eh darüber hinwegsehen (8+/10), zumal einige Orte und Personen aus dem Film auftauchen. Ich aber hatte ein anderes Spielerlebnis. [6/10]

Blade Runner (PC)
Dice/Electronic Arts/Westwood 1997 | MobyGames | OGDb
Director: Donny Blank
Updates: Fazit/Wertung überarbeitet, Kampfsystem u.a. ergänzt

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