Dienstag, 14. August 2007

Transformers (Less than meets the Eye)

Seit Jahrtausenden tobt ein Krieg zwischen den rechtschaffenen "Autobots" und den aggressiven "Decepticons", intelligente Roboterwesen vom Planeten Cybertron. Auf der Suche nach einer mythischen Energiequelle wird dieser Konflikt nun auf die Erde verlagert...

Transformers sind Plastikroboter, die sich in Fahrzeuge und anderes verwandeln bzw. "transformieren" können und Mitte der 1980er in amerikanisch-japanischer Zusammenarbeit entwickelt wurden. Es gibt unzählige Actionfiguren, Comics und TV-Trickserien, bereits 1986 erschien der erste und bisher einzige Kinofilm.
Nun hat sich Hollywood also an eine Realverfilmung des Stoffes gewagt, mit Michael Bay im Regiestuhl. Eigentlich passend, denn Bays Filme sind genauso künstlich wie die Transformers-Figuren und richten sich an die selbe Altersgruppe.

Und so ist es auch bei Transformers: Eine simple und nicht allzu logische Geschichte, 08/15-Charaktere und viel Action harmloser Natur. Leider schien Michael Bay mit den namensgebenden Stars des Films, eben den (computeranimierten) Riesenrobotern from Outer Space, nicht viel anfangen zu können, weshalb eine Heerschau von Protagonisten und Nebenfiguren auftritt. Beispielsweise wird ausführlich eine superschlaue IT-Studentin eingeführt, die natürlich als einzige den Durchblick hat, dann aber trotzdem den lächerlichsten "besten Hacker" aller Zeiten heimlich zu Rate zieht und hiernach quasi gar keine Rolle im Film mehr spielt.

Abgesehen von ein, zwei fulminanten Actionsequenzen im ersten Filmteil bleiben dadurch die Decepticons bis zum knalligen Finale weitestgehend außen vor, nur ein nerviger Spionageroboter hampelt dauernd durchs Bild. Auch die meisten Autobots haben bis zum urbanen Showdown wenig zu melden, am meisten gibt's Bumblebee zu sehen, jedoch hauptsächlich nur als fahrbaren Untersatz für den Teen-Helden und seine zu Beginn unerreichbare High-School-Flamme (Achtung: obligatorisch-überfüssiges Liebesgeschichtchen).

Dass der Film aber trotzdem Spaß macht, liegt an teils grandiosem Wortwitz und hemmungslosem Overacting der menschlichen Charaktere. Außerdem wird in den wuchtigen Actionszenen alles zu Klump geschossen und geschlagen, untermalt von überlautem Rockgeschrabbel. Leider hampelt die Kamera viel zu oft hin und her und suggeriert Rasanz, ohne dass der Zuschauer viel erkennt. So drückt sich der Film auch vor den aufwändigen Verwandlungsszenen der Transformers, die erst gegen Ende ausführlicher gezeigt werden. Die Spezialeffekte sind insgesamt aber hervorragend und teils sehr beeindruckend; das Design der Roboterformen ist auch recht ordentlich gelungen.

Im großen Endkampf sind dann ein paar US-Marines die großen Heroen, die recht mühelos die plötzlich wenig zielsicheren Decepticons aufhalten und mit Hilfe der Autobots besiegen. Der Zweikampf der Roboteranführer Optimus Prime und Megatron ist aber nicht besonders spannend und zudem recht schnell gegessen. Am Ende hält Optimus Prime noch eine pathetische Abschlussrede vorm Sonnenuntergang und ruft weitere Autobots zur Erde, denn eine Fortsetzung wird sicher kommen...

Transformers ist unterhaltsam, witzig und bietet einiges an spaßig-hirnloser Action (4/5), aber als Transformers-Adaption ist der Film nicht so gelungen, da die Geschicht dafür zu seicht und albern ist und die Roboter einfach zu wenig im Mittelpunkt stehen. [3/5]

PS: Voltron soll auch verfilmt werden!

Transformers
USA 2007 | IMDb | OFDb
Regie: Michael Bay
Buch: Alex Kurtzman, Roberto Orci
Darsteller: Shia Labeouf, Tyrese Gibson, Megan Fox, John Turturro, Jon Voight u.a.

Freitag, 10. August 2007

Stirb langsam 4.0 (Krawall 4 : Logik 0)

Harrison Ford (65) wird 2008 wieder die Peitsche als Indiana Jones schwingen, 19 Jahre nach dem letzten Indy-Film. Sylvester Stallone (61) boxte letztes Jahr als Rocky Balboa (16 Jahre nach Rocky V) und will 2008 im Dschungel von Burma als John Rambo ohne Gnade aufräumen, 20 Jahre nach Rambo III. Und Bruce Willis (52) ist nun zum vierten Mal zur falschen Zeit am falschen Ort, zwölf Jahre nach dem dritten Stirb langsam-Film. Die alten Männer sind zurück.

Als John McClane schlüpft Willis wieder in die Rolle des coolen, mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen Polizisten, der gerne die Pläne von Superschurken im Alleingang durchkreuzt. Mit lockeren Sprüchen auf den Lippen soll McClane einen jugendlichen Hacker in Gewahrsam nehmen, da irgend jemand einen breit angelegten Internet-Angriff auf die USA fährt und besagter PC-Spezi unwissend ein Beihelfer der Terroristen war und somit nun wichtiger Zeuge ist. Das finden die Schufte verständlicherweise nicht gut und schicken ihre Killer, während sie gleichzeitig ein sensibles Computersystem nach dem anderen lahmlegen...

Dieser Plot mag einen kurz stutzen lassen, denn mit virtuellen Missetaten kann ein bodenständiger McClane nun eigentlich nicht viel anfangen, da hat er also Glück, dass bald der Hacker an seinem Hemdzipfel hängt und mit dessen bescheidener Hilfe zum Real-Life-Gegenschlag gegen die Tunichtgute ausgeholt werden kann.

Blöd nur, dass die Filmhandlung noch weitaus debiler ist als der deutsche Titel Stirb langsam 4.0 (im Original aber kaum erträglicher Live Free or Die Hard): Die Bösen sind die absoluten Cyber-Checker und können übers WWW überall eindringen und alles steuern oder manipulieren. Wer nur etwas Ahnung von Computertechnik hat, darf sich bei diesem Film im Minutentakt an den Kopf fassen über den Unsinn, der da veranstaltet wird.

Leider sieht's bei der Action oft ähnlich aus, für "coole Szenen" und "fette Stunts" bleibt die Glaubwürdigkeit auf der Strecke - gegen das Finale mit einem Düsenjäger wirken die völlig abgehobenen Autoszenen aus Transporter: The Mission plötzlich geradezu realistisch.

Natürlich kracht und rummst es bei Stirb langsam 4.0 dafür andauernd, es gibt McClane'sche Einzeiler und bassige Explosionen, aufgesetzte Nebenhandlungen sucht man vergebens, McClanes Hacker-Sidekick nervt kaum und ein paar böse Charaktere teilen ordentlich aus. Bei den Prügeleien darf man sich aber nicht wundern, dass alle Kämpfer scheinbar unzerstörbare Adamantiumknochen haben.

Spaß macht der gut inszenierte vierte Teil der ruhmreichen Filmreihe also auf jeden Fall, zumindest wenn man über den gezeigten Blödsinn lachen kann und sich darüber nicht ärgert (sonst 3/5). Aber ernsthafte Actionfilme aus Hollywood, die ihre Zuschauer nicht für infantil halten, scheint's nicht mehr zu geben. Vielleicht passt das jedoch auch zur Die Hard-Serie, denn die Logik ist dort in 19 Jahren langsam gestorben... [4/5]

Stirb langsam 4.0 (Live Free or Die Hard)
USA 2007 | IMDb | OFDb
Regie: Len Wiseman
Buch: Mark Bomback
Darsteller: Bruce Willis, Justin Long, Timothy Olyphant, Cliff Curtis, Maggie Q u.a.

Dienstag, 31. Juli 2007

Die Simpsons - Der Film

Eine reguläre Rezension zum brillianten Hot Fuzz habe ich natürlich noch nicht hinbekommen, deshalb an dieser Stelle wenigstens ein paar kurze Gedanken zum Simpsons-Kinofilm:

Im Fernsehen gibt's dazu ja auf jedem Sender Making-ofs, da der erste Film zu Matt Groenings kultiger Animationsserie (hier darf man "Kult" ohne Zögern verwenden) schon ein Ereignis darstellt.

Die wichtigste Frage, die Mastermind Groening in den mir bekannten Interviews oder Werbebeiträgen nur unzureichend beantwortete, ist:
Warum kommt der Film erst jetzt, 20 Jahre nach Erschaffung der gelben Familie? Ein Jubiläumsgeschenk, möchte man meinen, und eine Chance auf großen Reibach für 20th Century Fox.

Die Hochzeit haben die Simpsons meiner Meinung nach schon länger hinter sich, nach 18 Staffeln (!) ist irgendwann die Luft einfach raus. Manche Folgen der zweistelligen Staffeln waren nur noch platt und mäßig witzig, insbesonders in den Jahren 1999 bis 2003, als Matt Groening an Futurama arbeitete.

Beim Film kann man nun aufatmen, denn der Humor ist überwiegend gelungen und die Witzdichte meist sehr hoch. Es gibt eine Menge Querverweise auf Serienereignisse und wohl jeder bekanntere Bewohner aus der Simpsons-Heimatstadt Springfield hat wenigstens einen Kurzauftritt.
Nach all den Jahren dürfte der interessierte Zuschauer jedoch eine Menge an Simpsons-Folgen und anderen Comedy-Formaten gesehen haben, wodurch viele Gags aus dem Film eben "nur" ein Schmunzeln hervorrufen.

Die Geschichte ist leider auch ziemlich unrealistisch, man merkt zudem, dass der Simpsons-Kosmos nur bedingt für knapp 90 min geeignet ist. Am schlimmsten ist noch die Synchronstimme von Marge Simpson, deren deutsche Sprecherin seit 2006 Anke Engelke ist. Und die nervt die meiste Zeit mit ihrer penetrant verstellten Stimme deutlich!

Technisch muss man sich ebenfalls erst einmal umgewöhnen, da der Zeichenstil der Simpsons an sich nicht besonders detailreich ist, was auf der großen Kinoleinwand besonders auffällt. Deshalb werden recht oft aufwändigere Szenen mit meist ganz gut kaschiertem Computereinsatz aufgefahren.

Alles in allem ein amüsanter Film, der mit viel Einsatz an die kreative Hochphase der Serie anzuschließen versucht, dies aber nur teilweise schafft. [3/5]

Die Simpsons - Der Film
USA 2007 | IMDb | OFDb
Regie: David Silverman
Buch: Matt Groening, James L. Brooks
Sprecher: Norbert Gastell, Anke Engelke, Sandra Schwittau, Sabine Bohlmann u.a.

Montag, 30. Juli 2007

Hakenkreuze: Aktuelle PCPP-Ausgabe zurückgerufen!

Da hat wohl jemand nicht aufgepasst! Auf der Heft-DVD der aktuellen PC PowerPlay-Ausgabe 08/2007 befindet sich ein Trailer zum im Winter erscheinenden Ego-Shooter Turning Point: Fall of Liberty, der eine alternative Vergangenheit als Background hat (die Nazis greifen 1951 die USA an).

Leider ist nun am Ende des Trailers eine riesige Hakenkreuzfahne zu sehen, die an der Freiheitsstatue hängt. Da Bildschirmspiele (noch?) nicht als Kunst gelten, ist die Darstellung solcher als verfassungswidrig eingestufter Symbole in Deutschland verboten.
Im angepassten deutschen Trailer, der es nicht auf die PCPP-DVD geschafft hat, wurde dann das Hakenkreuz durch ein Eisernes Kreuz ersetzt.

Nach der Auslieferung an den Einzelhandel (und ca. eine Woche nach dem Aboversand) hat dann jemand diesen Fehler bemerkt und das Heft wurde mit einem Schreiben vom 27. Juli komplett zurückgerufen: "Bitte remittieren Sie unverzüglich alle vorhandenen Exemplare".

Hoffentlich ist dadurch der finanzielle Schaden für den CyPress-Verlag nicht zu groß, schließlich läuft es für die PCPP nicht besonders gut...

Montag, 16. Juli 2007

Kahlschlag bei Sat.1, Umstellungen bei RTL und ProSieben

Bei Sat.1 bleibt kein Stein auf dem anderen: Der Sender ist seit längerem in der Krise und hat nun ein plötzliches McKinsey'sches Sofortprogramm vom Zaun gebrochen, sprich Leute entlassen (25% der Belegschaft wird kolportiert). Auf der Strecke blieben dabei die (IMO eher entbehrlichen) Sendungen Sat.1 am Mittag und Sat.1 am Abend. Quotenmeter.de bemerkt zur ersteren: "Aus Sicht der Quoten macht das Aus jedoch wenig Sinn: Zuletzt lag die Sendung weit über dem Sat.1-Schnitt."

Die Hauptnachrichten von Sat.1 werden außerdem nun ohne Thomas Kausch stattfinden - wenn sie nicht gleich ganz wegfallen werden -, da dieser den Sender im Streit über die Zukunft der Nachrichtensparte verlassen hat (dabei wurde er vor knapp drei Jahren erst publikumsträchtig vom ZDF abgeworben). TVmatrix kommentiert: "Verkehrte Welt: Die Heuschrecken fressen Sat.1 auf".

Mehr Background:
Bei FAZ "Versunken im Schuldengrab" und "Pro Sieben Sat.1 droht Ärger" (evtl. Überprüfung der Sendelizenz, falls Sat.1 nicht mehr den Ansprüchen an ein Vollprogramm genügen sollte - DWDL.de wirft aber ein: "Sat.1 und das Märchen vom Lizenzentzug").
Bei DWDL.de "Anspruch adé: Sat.1 streicht Nachrichten-Formate" und ""Sat.1 am Mittag" ist bereits abgesetzt".

Eine der besten neuen TV-Serien - Prison Break - muss ab 30. August mit nur noch einer Folge am Donnerstag um 23:15 auskommen, da RTL um 22:15 die neue Staffel von Bones - Die Knochenjägerin senden wird. Dies ist sehr schade, da Prison Break wegen des stringenten Erzähltempos stark von einer Austrahlung in Doppelfolgen profitiert. Zum Zeitpunkt der Umstellung werden 16 von 22 Episoden gesendet worden sein.

Härter trifft es da Jericho auf ProSieben, sowohl quotentechnisch als auch inhaltlich momentan schwächelnd: Bereits am 20. August wird die Ausstrahlung der postapokalyptischen Dramaserie mittendrin nach 14 von 22 Folgen unterbrochen! (Den Sendeplatz wird danach die ProSieben Märchenstunde übernehmen - "Mystery Monday" *hüstel*.) Der Rest soll wohl mit der jüngst genehmigten zweiten Staffel kommen, aber die ist nicht einmal in den USA gelaufen...
(BTW: D.B. "Strange Luck" Sweeney gab heute seinen schurkischen Einstand bei Jericho. Und Blade macht einen Abstecher nach Berlin!)

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