Donnerstag, 14. Februar 2008

Das Ende der Games Convention [Update II]

Gerüchte gehen um, dass die Leipziger Games Convention bereits 2009 in Köln stattfinden soll (dort ist der Branchenriese Electronic Arts ansässig). Eine offizielle Bestätigung der angeblichen Umzugspläne gibt es bisher aber nicht und wird - wenn überhaupt - auch nicht vor Ende Februar zu erwarten sein.

Golem.de bietet eine gute Zusammenfassung der ursprünglichen FAZ-Meldung vom Dienstag: "Zieht die Games Convention nach Köln?"

Und bei Spiele nutzen ein fundierter Artikel über die Vorteile und Leistungen der Leipziger Messe: "Leipzig ist die Games Convention"

Die diesjährige GC findet vom 21. bis 24. August 2008 statt. In Leipzig.

Update: "Die Entscheidung für Köln ist eine Entscheidung für Deutschland und nicht gegen Leipzig."

Bereits seit letztem Donnerstag kursierten einige Gerüchte durch die Presse und das Netz, am heutigen Montag fand dann die angekündigte Pressekonferenz des BIU und der Koelnmesse in Berlin statt:

Tatsächlich zieht die Spielemesse ab 2009 nach Köln und findet unter dem Namen "GAMESCom" dann einen Monat später als bisher statt, also nun vom 9. bis 13. September und damit näher am Weihnachtsgeschäft (aber nicht mehr in der Sommerferienzeit). GAMESCom ist ein recht dumpfer Titel, der sich dreist auch als "GC" abkürzen lässt und klar an die Games Con[vention] erinnert. Die Leipziger Messe, welche die bisherige Veranstaltung seit 2002 aufgebaut hatte, wollte den Namen "Games Convention" verständlicherweise nicht zur Verfügung stellen.

Update II: In einer Pressemitteilung bedauert die Leipziger Messe die Entscheidung des BIU. Laut LZV-Online (Artikel offline) werde es keine Konfrontation der beiden Messen geben, jedoch sei noch offen, ob das Kölner Konzept von der gesamten Branche getragen werde.

Für den Standortwechsel werden als Gründe angeführt:
«- das [Kölner] Messegelände samt Infrastruktur und Einzugsgebiet
- die Internationalität und das weltweite Vertriebsnetz der Koelnmesse
- die Erfahrung mit Großveranstaltungen
- die Integration der GAMESCom in die Medien- und Eventstadt Köln»
Die GC - also die Games Convention - stand zuletzt in der Kritik, bereits die Wachstumsgrenze erreicht zu haben bei "vollständig ausgeschöpften" Hotelkapazitäten und "unterdurchschnittlicher Anbindung Leipzigs an das internationale Flugverkehrsnetz".

Die Zeichen stehen also auf Wachstum - mal sehen, ob dann die Messe an jedem Tag so überfüllt sein wird wie am Sonnabend bisher, und wie sich die Preise sowohl für Aussteller als auch Besucher entwickeln werden. Laut Golem.de sollen Messestände in Köln für bisherige Aussteller zu "ähnlichen Konditionen" wie in Leipzig verfügbar sein.

Montag, 4. Februar 2008

Cloverfield

Im Jahr 1998 brachte Roland Emmerich seinen Godzilla-Film in die Kinos und verprellte damit die Fans von Japans populärstem Riesenmonster. Zwar waren die Spezialeffekte beeindruckend, aber wie jüngst Michael Bay nicht viel mit den Transformers anzufangen wusste, so war Emmerich von der Riesenechse überfordert. Folglich zerstörten die US-Streitkräfte im Abwehrkampf mehr von New York als Godzilla selbst, der schließlich gar einen Großteil des Films verschwand und seinem von Jurassic Parks Raptoren inspirierten Nachwuchs die Leinwand überließ (ein gegnerisches Monster gab's natürlich nicht).

Zehn Jahre später taucht nun Cloverfield auf: Wieder entsteigt ein gigantisches Monster dem Meer und macht New York platt, während die Army - "egal was es ist, es gewinnt" - aus allen Rohren feuert und sich auch noch mit flinken Miniausgaben des Untiers herumplagen muss. Mitten im Chaos und der Massenpanik hockt eine kleine Clique hipper Twens, die den ganzen Schlamassel auf Video festhält, während sie sich durch die stark lädierte NYC den Weg zu einer verletzten Freundin bahnen.

Neben dem Monster, dessen Herkunft gar nicht erst erklärt wird, stellt die Optik die zweite Besonderheit Cloverfields dar: Der Film soll wie das legendäre Blair Witch Project (1999) ein authentisches Homemovie darstellen, wodurch das Geschehen natürlich stark subjektiviert, aber auch unmittelbar intensiv gerät. Und wackeliger, denn der Hobbyfilmer ist eine ziemliche Niete, hält die Kamera selbst in ruhigen Minuten schief oder schwenkt genau dahin, wo nichts passiert (damit der Auftritt des Monsters dramaturgisch hinausgezögert wird).

Auch wenn das Bild also nicht selten extrem wackelt, hatte zumindest ich keine Probleme mit Kopfschmerzen. Es ärgerte mich mehr, dass dieser Homevideo-Kniff nicht wirklich nötig war, da man auch mit "objektiver" Kamera nah an den Protagonisten hätte bleiben können.
Außerdem wären dann mehr Monsterszenen drin gewesen, schließlich sind menschliche Schicksale zwar auch packend, aber man möchte doch in solch einem Film ausführlich sehen, wie das Ungetüm wütet, zumal es interessant gestaltet ist (eher außerirdisch) und die Spezialeffekte meist hervorragend gelungen sind. Die Zerstörung, die das Viech und die Army mit ihrem Dauerbombardement in der Stadt verursachen, ist wirklich enorm, nur bekommt der Zuschauer eben oft nur die Ruinen oder ferne Explosionen zu sehen oder zu hören. Hinzukommt die sehr kurze Laufzeit von effektiv 80 Minuten, wovon zu Beginn eine Menge für einen Partyprolog draufgeht.

Um den Film fand wohl eine große virale Marketingkampagne statt, von der ich als Modembenutzer nichts mitbekam. Dafür kann man auffälliges Nokia-Product-Placement im Film bewundern und es sollen so manche, von mir übersehene, versteckte Andeutungen vorkommen. Produzent ist J.J. Abrams, verantwortlich für die außergewöhnliche TV-Serie Lost und demnächst Star Trek XI.
Alles in allem ist Cloverfield ein simpler, aber packender und krawalliger Monsterfilm (dafür allein schon fast 4/5 :-), der jedoch ohne Blair Witch-Stil meines Erachtes mindestens ebenso gut funktioniert hätte. "Clover" vs. Godzilla - ich wäre dabei! [3/5]

Cloverfield
USA 2008 | IMDb | OFDb
Regie: Matt Reeves
Buch:: Drew Goddard
Darsteller: Michael Stahl-David, Odette Yustman, Mike Vogel, Lizzy Caplan, Jessica Lucas u.a.

Freitag, 11. Januar 2008

Babylon 5: Vergessene Legenden

Ende 2007 erschienen mit der DVD Babylon 5: Vergessene Legenden seit langem wieder bewegte Bilder aus J. Michael "JMS" Straczynskis B5-Universum, aus dem seit der grandiosen Urserie aus den 1990ern keine großen Erfolge mehr kamen (man denke mit Grausen an das Crusade-Spin-off).

"Vergessene Legenden", im Englischen bodenständiger und passender nur "The Lost Tales", sind zwei kleine Geschichten unter dem Obertitel "Stimmen aus dem Dunkel" von je knapp 35 Minuten Laufdauer.
In der ersten - "Stimmen aus der Vergangenheit" - hat es Colonel Elizabeth Lochley (gealtert: Tracy Scoggins) mit einem scheinbar vom Teufel Besessenen zu tun, weswegen sie einen Priester von der Erde zur Hilfe ruft. Die schlussendliche Auflösung ist recht gewitzt - nur ist von Science-Fiction dabei wenig zu sehen, das Überirdische existiert.

In der zweiten Story "Stimmen aus der Zukunft" besucht John Sheridan (Bruce Boxleitner), Präsident der Interstellaren Allianz, die Raumstation, wird zuvor aber vom Technomagier Galen (Peter Woodward) auf eine in 20 Jahren drohende Gefahr in Person eines jetzt noch jungen Centauri-Prinzen aufmerksam gemacht, den Sheridan zum Wohle der Erde um die Ecke bringen soll...
Mal wieder eine alles vernichtende Bedrohung ist wenig spannend, auch das eher unglaubwürdige Ende mit Sheridans Idee will nicht so recht passen (ob sein Plan aufgeht, erfahren wir nicht).

Beiden Geschichten ist gemein, dass es nur wenige Sets und Darsteller gibt: Die wenigen echten Kulissen sehen nicht unbedingt billig, aber sehr kahl aus, neben den drei genannten Hauptfiguren treten keine anderen bekannten Charaktere auf (werden aber erwähnt).
Tatsächliche Action gibt es keine, alle entsprechenden Szene sind Träume oder Visionen. Somit sind die beiden Folgen nicht einmal ansatzweise "Legenden", sondern kleine Kammerspiele, insbesondere Lochleys Folge, die einzig durch dynamische (wenn auch manchmal wackelige) Kameraarbeit beeindruckt. Boxleitner als Sheridan ist wie immer super, aber seine Geschichte wirkt zu stark verkürzt, als ob JMS eine Storyline aus der Hauptserie auf 35 Minuten heruntergekürzt hätte.

Immerhin sind die Tricksequenzen schön gerendert und versprühen sofort den alten B5-Charme (Kritiker sagen: Künstlichkeit). Es wurde sehr viel mit virtuellen Sets gearbeitet, was auch im ausführlichen und recht informativen Bonusmaterial behandelt wird.

Alles in allem ist es zwar schön, wieder etwas auf dem Babylon-5-Universum zu sehen, aber "Vergessene Legenden" mit den eher zweitklassigen Geschichten und dem sparsamen Look sind ganz sicher nicht B5 at it's best... Die Zeichen für weitere DVD-Geschichten stehen aber nicht schlecht, vielleicht gibt es dann ein höheres Budget und JMS verfilmt bessere Storys.

Babylon 5: Vergessene Legenden
USA 2007 | IMDb | OFDb
Regie: J. Michael Straczynski
Buch: J. Michael Straczynski
Darsteller: Bruce Boxleitner, Tracy Scoggins, Peter Woodward u.a.

Dienstag, 8. Januar 2008

2008

Frohes neues Jahr an meine wohl spärlichen Leser!

Einen Rückblick auf 2007 wird es nicht geben, ich kann mich eh an das meiste nicht erinnern. Außer dass mit Heroes und Prison Break (vor allem der Beginn der ersten Staffel) hochwertige TV-Serien ihre Premiere hatten und Stargate etwas unbefriedigend beendet wurde.

Ultima V: Lazarus ist endlich auf Deutsch verfügbar, Johnny Chung Lee sorgt mit seinen Wiimote-Ideen für Aufsehen und die bekannten deutschen Spieleblogs scheinen in der Krise.

Im HomiBlog wird's "demnächst" vielleicht folgendes geben:
  • Rezension des Eragon-Hörbuchs
  • Rezensionen/Impressions zu Call of Duty 4, Mass Effect und Halo 3 im Koop
  • Rezensionen zu Alien vs. Predator 2, Straw Dogs und Babylon 5: Vergessene Legenden

Freitag, 7. Dezember 2007

Irokesen und Schleimbolzen

Seit einigen Tagen laufen im Fernsehen Werbespots zu World of WarCraft. Nun kann man fragen, warum das mit Abstand erfolgreichste MMORPG noch Werbung braucht, aber wenn sie so gelungen ist wie in diesem Falle, macht es nix:

Im ersten Spot sitzt Star Trek-Ikone William "Captain Kirk" Shatner in Star Wars'scher Jedi-Kluft vor weißem Hintergrund und erzählt über sein Dasein als Schamane: "Ihr wollt bestimmt wissen: Hey, Shatner, wie schleudere ich einen Lichtblitz?" Zwischendurch gibt's passende Ausschnitte aus WoW. Schon sehr amüsant, aber die andere Werbung ist noch besser:

Mr. T, bekannt als Clubber Lang aus Rocky III und vor allem als "B.A." vom A-Team, berichtet vor gleicher Kulisse wie Shatner von seinen Erlebnissen als "Nachtelf-Irokese" (inkl. passendem WoW-Avatar)! Aus dem Off wird er immer wieder unterbrochen:
"Ich bin Mr. T und das ist mein Nachtelf-Irokese!"
"Hey, T, es gibt keine Nachtelf-Irokesen."
"Halt's Maul, Idiot! Wie ich schon sagte: Mein Irokese stürmt auf seinem Frostsäbler durch tiefe Wälder, mein Irokese..."
"Es ist ein Krieger, kein Irokese!"
"Vielleicht hat Mr. T das Spiel gehackt und eine Irokesenklasse erstellt. Vielleicht ist Mr. T ein Computer-Ass - schon mal dran gedacht, Herr superschlauer Regisseur?! Ich bin Mr. T, ich bin Nachtelf-Irokese! WAS SPIELST DU?"
Grandios! Die Spots sind natürlich bei YouTube etc. zu finden.

Letzte Woche vom 26.11. bis 3.12. spielte VOX' Erfolgssendung Das Perfekte Dinner auf Sylt (die Aufzeichnung war Monate zuvor). Der mit 24 Jahren mit Abstand jüngste Teilnehmer der Runde, ein Restaurant-Angestellter - nennen wir in Fares -, war am vorletzten Tag dran und machte seine Sache auch gut und zumindest die Gäste waren begeistert (auf mich wirkt der wie ein aalglatter Vorzeigeschwiegersohn). Dumm nur, dass er an den Tagen vorher allzu berechnend den anderen Teilnehmern auffällig wenig Punkte gab. Am Ende gewann er dann durchaus verdient, aber er vergaß, dass die Insel trotz über 25.000 Einwohnern ein Dorf ist: Nun wird er dort wegen seines Verhaltens von allen gedisst.

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